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Andrej Rubljow

01.11.2000 20:00 Uhr

Regie: Andrei Tarkowski

Russland - 1969 - 185 Min.

Der völlig von der Lebensgeschichte des mittelalterlichen Ikonenmalers Rubljow losgelöste Prolog handelt von der Erhebung eines Künstlers über die herrschende Ordnung. Der Künstler ist ein ärmlicher Bauer, der sich einen Luftballon aus Stofffetzen zusammengesetzt hat, um einen Höhenflug über die sibirische Steppe zu unternehmen. Sein Flug soll verhindert werden, Beamte erschlagen seine Helfer und versuchen, den Ballon festzuhalten. Doch der Künstler zerschneidet die Fesseln und fliegt davon. Die Mittel, mit denen Tarkowskij die Emanzipation des Künstlers (der bei ihm immer auch der Filmkünstler ist) festhält, sind genau diejenigen, in denen Bazin die Kardinaltugenden des Kinos sieht: Plansequenz und Schärfentiefe. In kontrastreichen schwarzweißen Bildern folgt die Kamera dem Entrückten durch die Gemäuer einer verfallenen Kirche. Die russische Steppe ist bis zum Horizont mit Leben erfüllt, mit Bauern, Pferden, Fluss und Land. Die Landschaft rauscht unter uns vorbei, die Kamera zeigt den Flug und das Antlitz der Erde bis zum Ende des Unternehmens, bis zum tödlichen Fall, der kein Scheitern ist, denn das, was zu beweisen war, ist vollbracht...